Ein zauberhafter Abend für die Selbsthilfe
Nach drei Jahren coronabedingter Pause konnte am 31. Januar 2024 das SHZ wieder zum traditionellen Neujahrsempfang einladen. Der Abend stand ganz unter den Zeichen von Neubeginn und der besonderen Magie des Miteinanders.
An die 100 Gäste aus der Selbsthilfelandschaft in München und den benachbarten Landkreisen waren ins Haus in die Westendstraße 68 gekommen, um miteinander das Engagement in und den Einsatz für die Selbsthilfe zu feiern und sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen.
Kristina Jakob, die schon viele Neujahrsempfänge miterlebt hat, begrüßte die Anwesenden zum ersten Mal in ihrer neuen Rolle als Geschäftsführerin des Selbsthilfezentrum München, die sie seit Oktober 2023 inne hat und bedankte sich bei den Gästen für ihr unermüdliches Engagement „Ich freue mich, heute Abend viele vertraute aber auch einige neue Menschen begrüßen zu dürfen – Menschen, die sich engagieren für sich und für andere. Menschen, die oft mit schwierigen und herausfordernden Lebensphasen konfrontiert sind oder waren und beschlossen haben aktiv zu werden, teilzuhaben, mitzureden und sich selbst und andere zu empowern. Vielen Dank dafür!“
In ihrer Rede hob Kristina Jakob hervor, welchen besonderen Wert die Arbeit der vielen Selbsthilfe-Aktiven für die persönlich Betroffenen, aber auch für die Gesellschaft hat. Er steht für Offenheit, Diversität, für ein demokratisches und friedliches Miteinander und mit diesen Werten unsere Stadtgesellschaft mitgestaltet und prägt und gerade in diesen Zeiten so wichtig und zeichensetzend ist.
Eine besondere Ehrung...
Traditionell werden am Neujahrsempfang langjährig aktive Selbsthilfeengagierte mit der Auszeichnung der Stadt München „München Dankt“ geehrt. Da aber in diesem Jahr wieder der Selbsthilfetag am Marienplatz stattfindet, wird die Ehrung am 06.Juli in großem Rahmen stattfinden. Dennoch ließ das SHZ es sich nicht nehmen, zwei Menschen besonders zu erwähnen und zu ehren, die sich seit vielen Jahren unermüdlich für die Selbsthilfe engagieren und diese in München fast von Beginn an geprägt haben: Frau und Herr Hoffmann. Bärbel Hoffmann gründete 1994 aus eigener Betroffenheit eine Selbsthilfegruppe für Mobbing-Betroffene. 30 Jahre lang bot sie zweimal im Monat Gruppentreffen an, wo gemeinsam nach Lösungen zur Bewältigung von Mobbing am Arbeitsplatz gesucht wurde. Die Leitung der Gruppe gibt Frau Hoffmann nun auf, steht aber weiterhin jeden Mittwoch für drei Stunden für telefonische Selbsthilfeberatung zum Thema Mobbing zur Verfügung.
Herr Hans-Wolf Hoffmann wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die seltene Erkrankung „Morbus Osler“ geehrt. Für seinen Einsatz als langjähriger Leiter der Regionalgruppe München im Rahmen des Vereins Morbus Osler Selbsthilfe e.V. wird ihm noch dieses Jahr das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt verliehen.
... und ein bisschen Zauberei
Ein weiteres Highlight des Abends war David Berger, deutscher Jugendmeister der Zauberkunst, der mit seinem Auftritt das Publikum faszinierte. Auch in der Selbsthilfe gibt es immer wieder Momente, wo man sich wünscht, dass man die Erkrankung, die Problemlagen und Schwierigkeiten einfach wegzaubern könnte, betont Ulrike Zinsler vom SHZ, die den Abend organisierte. „Aber wie ein Selbsthilfe-Aktiver mal sagte: Wegmachen können wir es in der Selbsthilfegruppe auch nicht, aber in der Gruppe wirkt es wie so ein kleiner Radiergummi, der uns die Schmerzen ein wenig blasser erscheinen lässt. In diesem Sinne kann man auch das Motto der anonymen zwölf-Schritte Gruppen als Zauberspruch verstehen: „Du allein kannst es, aber Du kannst es nicht allein!“.
Stefanie Bessler, SHZ


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