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Auch über 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs existieren Leerstellen in der deutschen Erinnerung an den Nationalsozialismus. Das Leid zehntausender Menschen, die als ‚Asoziale‘ und ‚Berufsverbrecher‘ verfolgt wurden, rückt erst allmählich in das öffentliche Bewusstsein. Erst im Februar 2020 erkannte der Deutsche Bundestag sie als Opfer des Nationalsozialismus an.Diese späte Anerkennung ist Teil einer langen Geschichte von Ausgrenzung und Diskriminierung.
In seinem Vortrag und im anschließenden Gespräch mit Anja Scheifinger (Bayerischer Rundfunk) fragt Frank Nonnenmacher nach Ursachen, Erscheinungsformen, Kontinuitäten und Brüchen sozialrassistischer Verfolgung – vom Nationalsozialismus bis in die Gegenwart. Wer waren die Opfer? Welche Ideologien steckten hinter Verfolgung und Ausgrenzung? Was sorgte für die Kontinuität der Verfolgung nach 1945, für das jahrzehntelange Schweigen und die ausbleibende Anerkennung?
Frank Nonnenmacher ist em. Professor am Schwerpunkt Didaktik der Sozialwissenschaften und der Politischen Bildung der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1. Vorsitzender von vevon – Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus und setzt sich seit Jahren für die Anerkennung und Sichtbarkeit von sozialrassistisch Verfolgten des NS-Regimes ein.
 

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